Erlebnisurlaub auf Mauritius

21. März 2023

Erlebnisurlaub Mauritius

 

Wieder einmal fahre ich mit meinen Eltern und meiner Schwester in den Urlaub. Denn wir wohnen etwa 300 km voneinander entfernt und sehen uns nur alle paar Monate. Das Reiseziel ist diesmal ziemlich exotisch, was es umso interessanter macht. Das Motto lautet dabei „aktive Erholung“. Wir möchten also Land und Leute kennenlernen und nicht nur am Strand liegen. Es wird also ein echtes Erlebnis fernab vom Alltag zu Hause.

 

1. Tag: Abreise

Am Vormittag ist es soweit, ich verabschiede mich von meinen zwei Mädels. Leni ist erst 8 Monate und einfach zu jung für den langen Flug und das völlig andere Klima.

 

Abschiedsfoto Urlaub Mauritius
Abschiedsfoto zu Dritt

 

Dann nehme ich den Zug zum Flughafen Frankfurt. Meine Eltern und meine Schwester reisen gemeinsam mit dem Auto an. Alles läuft reibungslos. Mit Eurowings Discover fliegen wir knapp 11 Stunden über Nacht nach Mauritius, eine tropische afrikanische Insel östlich von Madagaskar. Allerdings kann ich (wie immer) keine Minute schlafen.

 

2. Tag: Erste Erkundungen

Drei Stunden zeitversetzt kommen wir an, es ist hier schon wieder hell.

 

Mauritius Hinflug Eurowings Sonnenaufgang
Wunderbarer Sonnenaufgang kurz vor Ankunft auf Mauritius

 

Der Bustransfer zum Hotel dauert fast zwei Stunden, da es auf der Autobahn einen ziemlichen Stau gibt. Wir checken ins Hotel ein und machen erstmal ein Nickerchen.

Das Wetter ist anfangs schlecht, immer wieder gibt es teils starke, aber kurze Schauer. Im März ist das normal, die beste Reisezeit wäre eigentlich von Oktober bis Dezember. Doch wir machen das Beste draus und erkunden die Gegend ums Hotel, das im kleinen Ort Pereybere nahe Grand Baie im Norden der Insel liegt. Wir holen Bargeld, kaufen ein paar Sachen im Supermarkt und nehmen Papaya und Avocado vom Obststand mit. Vor allem den Obststand werden wir in den nächsten Tagen noch öfter aufsuchen.

 

Mauritius Papaya
Frische Papaya vom Obsthändler, riesengroß und super lecker!

 

Später gehe ich noch eine kurze Runde joggen. Doch das ist gar nicht so einfach wie gedacht. Denn der Verkehr auf den Straßen ist ziemlich gefährlich. Es gibt nur schmale Gehwege (wenn überhaupt), die Busse rauschen mit einem Affenzahn durch und man muss auf den Linksverkehr umdenken. Außerdem ist es jeden Tag rund 30 Grad warm. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit von rund 90 Prozent ist schon nach wenigen Kilometern alles durchgeschwitzt.

 

3. Tag: Grand Baie und botanischer Garten

Erstmal richtig ausschlafen! Dann gehe ich an den hoteleigenen Steg und schwimme eine Runde. Das Wasser ist angenehm warm, fast zu warm. Leider gibt es an den meisten Stellen nur wenige Fische und Korallen, der Meeresboden sieht recht abgestorben aus. Neben dem veränderten Klima belasten hier die Verschmutzung durch Abwasser, der ständige Bootsverkehr, die Sonnencremes von Millionen Touristen und so weiter…

 

Mauritius Hotel Kaffee Sonne
So kann der Tag beginnen: Erst Schwimmen und dann eine Tasse Kaffee in der Sonne genießen

 

Nach dem Frühstück nehmen wir den Bus in den Nachbarort Grand Baie und machen dort einen kleinen Rundgang. Zwischendurch gibt es einen 20-minütigen, heftigen Schauer, nach dem das Wasser auf den Straßen steht. Dann fahren wir weiter zum botanischen Garten und lassen uns dort von einem Guide die Pflanzenwelt erklären. Allerdings sind auch viele Mückenstiche inklusive. Die kleinen Monster werden uns hier jeden Tag begleiten.

 

Mauritius botanischer Garten
Große Seerosen im botanischen Garten

 

Am frühen Abend jogge ich zum Cap Malheureux, dem nördlichsten Punkt der Insel. Auch hier gibt es keinen guten Weg, aber dafür wieder viel Straßenverkehr. Das Lauftraining wird im Urlaub also weitgehend ausfallen müssen.

 

4. Tag: Entlang der Nord- und Ostküste

Als erstes gehe ich morgens wieder ins Meer. Das kurze Schwimmen vor dem Frühstück wird zur Routine und bis zum letzten vollen Urlaubstag beibehalten.

Dann treffen wir uns mit Vikash. Er arbeitet als Taxifahrer für das Hotel und kutschiert uns heute entlang der Nord- und Ostküste. Das ist einfacher und besser als selbst ein Auto zu mieten, da er sich überall auf der Insel auskennt. So erfahren wir viele Details und entdecken interessante Orte wie den Gemüsemarkt in Goodlands, zu dem wir sonst nie gelangt wären.

 

Mauritius Cap Malheueux Nordspitze
Drohnenfoto am Cap Malheueux, der Nordspitze der Insel

 

Der beste Part ist heute die Fahrt mit dem Motorboot zur Ile aux Cerfs. Dort genießen wir für eine Weile das Insel-Feeling und schwimmen im Meer. Vikash macht solange ein Nickerchen im Auto. Leider unterschätzen wir die Kraft der Sonne nach dem schlechten Wetter der ersten zwei Tage und verbrennen uns trotz Sonnenschutz ganz ordentlich.

 

5. Tag: Am Strand

Heute nehmen wir den Bus zum Strand bei Trou aux Biches etwas südlich von Grand Baie. Nach einer Runde Schwimmen wandern wir am Wasser entlang nach Norden bis zum Mont Choisy Beach. Der Sandstrand ist hier etwa 2 km lang, was ich für einen Barfußlauf nutze.

 

Mauritius Barfußlauf Strand Investui
Ein Barfußlauf am Strand verbindet Urlaub und Training

 

Am späten Nachmittag fahren wir per Anhalter zurück. Das klappt gut, sobald man an der Straße steht, da sich hier viele Leute per Gelegenheitstaxi etwas dazuverdienen.

 

6. Tag: Port Louis

Port Louis ist die Hauptstadt von Mauritius. Wir nehmen den Bus hin und zurück. In der Stadt besuchen wir den Central Market und das Waterfront Einkaufszentrum, um ein paar Souvenirs zu kaufen.

 

Mauritius Waterfront Port Louis Foto-Spot
Foto-Spot im Waterfront Einkaufszentrum in Port Louis

 

Vor allem der Central Market ist aber ziemlich anstrengend, da die Verkäufer hier recht aufdringlich sind.

 

Mauritius Port Louis Ladenmeile
Chaotische Ladenmeile nahe des Central Market in Port Louis

 

Nach dem Abendessen gehen wir noch gemeinsam auf Bier und Cocktails in der Rooftop Bar über dem Hotelrestaurant.

 

7. Tag: Segeltour mit dem Katamaran

Über das Hotel buchen wir einen Ausflug zur Gabriel Island mit einem Katamaran, auf dem noch 25 andere Leute mitfahren. Die Insel liegt nördlich von Mauritius, die Überfahrt dauert etwa 90 Minuten. Auf hoher See ist der Wellengang stärker als gedacht. Drei oder vier Passagiere müssen sich übergeben. Uns geht es gut, aber der Wind bläst mir die Mütze davon, unwiederbringlich verloren in den Fluten. Über den Wellen sehen wir ab und zu auch fliegende Fische, die ich zuvor noch nie gesehen hatte.

 

 

Vor Gabriel Island bringt man uns mit kleinen Motorbooten an den Strand. Wir haben etwa zwei Stunden zum Schnorcheln, und es lohnt sich. Die Unterwasserwelt ist hier die beste von allen Stellen, an denen wir es auf Mauritius versuchen. Aber trotzdem nicht ganz so gut wie vor 3 Jahren bei Marsa Alam in Ägypten. Leider bezahlen wir diesen einmaligen Tag aber mit dem heftigsten Sonnenbrand des ganzen Urlaubs.

 

Mauritius Gabriel Island Korallenriff
Schwimmen und Fische bestaunen am noch halbwegs intakten Korallenriff von Gabriel Island

 

8. Tag: Entlang der West- und Südküste

Auf der zweiten Tagestour mit Vikash geht es in den Südwesten. Zuerst halten wir an einem schönen Aussichtspunkt auf die Berge, die Port Louis umgeben.

 

Mauritius Pieter Both Berge La Laura
Blick auf die Bergkette, die Port Louis umgibt, vom Landesinneren aus

 

Die nächsten Stopps sind im Touristenort Flic en Flac, dann bei Tamarin Bay und schließlich am Le Morne Kite Beach, der am letzten Zipfel der Insel liegt. Dort haben wir eine Reifenpanne und gehen Schwimmen, während Vikash es in einem benachbarten Hotel reparieren lässt.

Mit etwas Verspätung fahren wir weiter entlang der Südküste bis zu Vikashs Lieblingsort auf der ganzen Insel, dem Aussichtspunkt Roche Qui Pleure. Hier ist kein Riff vorgelagert, sodass die Brandung direkt an die Lavafelsen schlägt. Allerdings ist das Wetter heute „zu gut“. Bei starkem Wind sind die Wellen bestimmt noch imposanter.

Auf dem Rückweg halten wir an den Rochester Wasserfällen (inklusive jeder Menge Mückenstiche) und den Grand Bassin Tempeln. Da Viskash selbst Hindu ist, kann er uns dazu viel erzählen. Durch all die Gespräche mit ihm ist die Reise für uns auch kulturell sehr interessant.

 

Mauritius Rochester Falls
Blick auf die Rochester Falls

 

9. Tag: Blue Bay und Nationalpark

Da ab morgen das Wetter schlecht sein soll, ziehen wir unsere dritte Tagestour mit Vikash auf heute vor.

Es geht direkt zur Blue Bay im Südosten der Insel. Hier nehmen wir ein kleines Boot, um etwa eine Stunde zu schnorcheln. Anschließend folgt eine geführte Tour zur Ile aux Aigrettes, die Vikash für uns gebucht hat. Die Insel ist ein Naturschutzgebiet, in dem gefährdete Arten leben und sich frei bewegen, unter anderem Riesenschildkröten. Wir machen Fotos mit einer von ihnen, die etwa 120 Jahre alt ist („Big Daddy“).

 

Mauritius Ile aux Aigrettes Riesenschildkröte Big Daddy
Die rund 25 Riesenschildkröten können sich auf der kleinen Nebeninsel frei bewegen. Das hier ist „Big Daddy“.

 

Am Nachmittag halten wir kurz an einer großen Teefarm, dann am Gorges Viewpoint mit bester Aussicht auf den Black River Nationalpark und schließlich an den Alexandra Falls, bevor es auf die einstündige Rückfahrt zum Hotel geht.

 

Mauritius Black River Nationalpark
Nahe der Alexandra Falls im Black River Nationalpark

 

An insgesamt drei Tagen hat Vikash uns damit die meisten Highlights der Insel gezeigt. Nur ein paar Sachen haben wir ausgelassen, zu denen er meinte, dass es sich wahrscheinlich nicht so richtig lohnt.

 

Mauritius Rundfahrt Exkursion Vikash
Gemeinsames Foto mit unserem zuverlässigen Fahrer Vikash, der uns an drei Tagen zu den besten Ecken der Insel gebracht hat

 

10. Tag: Laufrunde zum Wald

Heute ist der angekündigte Regentag. Doch so schlimm wie erwartet ist es gar nicht, es bleibt bei gelegentlichen Schauern statt Sturm und Gewitter.

Wir entspannen bis mittags im Hotel. Am Nachmittag laufe ich zum Daruty Forest, den ich auf Google Maps entdeckt habe. Die jeweils 7 km hin und zurück sind zwar wieder recht gefährlich mit dem vielen Verkehr, aber es lohnt sich. Der Wald ist im Vergleich dazu ein ruhiger Ort mit schönen Wegen und viel Vogelgezwitscher. Nur stehen bleiben sollte man nicht wegen den Moskitos. Nach insgesamt rund 21 km Jogging in der feuchten Hitze bin ich dann auch ziemlich platt.

 

Mauritius Jogging Hitze Luftfeuchte
20 km Joggen fühlen sich hier an wie 40 km zu Hause

 

11. Tag: Wanderung zum Le Pouce

Noch eine letzte Fahrt mit Vikash. Er kutschiert mich und meinen Vater nach Moka, wo der steile Trail hinauf zum markanten Berg Le Pouce beginnt. Leider ist das Wetter noch nicht wirklich gut, aber wir nehmen uns Zeit und warten oben angekommen knapp eine Stunde, um für einen kurzen Moment den Blick auf Port Louis zu genießen. Der Rest der Insel bleibt uns aber wegen der Wolken weitgehend verborgen.

 

Mauritius Port Louis Le Pouce Aussicht
Bick vom Berg Le Pouce auf die Hauptstadt Port Louis

 

Auf dem Weg nach unten sehen wir eine kleine Gruppe Affen. Diese Tiere hatten wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen.

 

Mauritius Affe Le Pouce
Beim Abstieg von Le Pouce entdecken wir eine kleine Gruppe Affen im Gebüsch und auf den Bäumen (das Foto ist 4-Fach gezoomt)

 

Dann gehen wir den überwucherten Dschungel-Trail hinunter nach Port Louis.

 

Mauritius Dschungel Riesenagave
Die Agaven können hier ganz schön groß werden

 

Vom Start der Tour bis zur ersten Straße in Port Louis sind es zwar nur knapp 6 km, aber ich habe auf dieser Strecke ungefähr 30 Mückenstiche abbekommen.

 

 

In Port Louis angekommen schauen wir noch kurz an der bekannten Pferderennbahn vorbei und gehen dann zum Busterminal, wo unsere Wanderung endet. Am Nachmittag ist noch Zeit zum Baden.

 

12. Tag: Entspannen

Für den letzten Tag haben wir nach all den Ausflügen und Erlebnissen (endlich) noch einen Tag richtige Ruhe geplant. Spätes, langes Frühstück, eine kurze Wanderung am Strand, Kaffee in der Bar nebenan und Schwimmen im Meer.

 

Mauritius Bloom Kaffee
Kaffee im Bloom, einem Restaurant gleich um die Ecke vom Hotel

 

Abends sitzen wir dann ein letztes Mal zum Abendessen zusammen, bevor die Koffer gepackt werden. Es war eine sehr schöne Zeit, aber jetzt freue ich mich darauf, Michaela und die kleine Leni wiederzusehen.

 

Mauritius Sonnenuntergang Pereybere
Fantastischer Sonnenuntergang

 

13. Tag: Rückreise

4:45 Uhr aufstehen, Transfer zum Flughafen und ab nach Frankfurt. Auf dem langen Flug schreibe ich den Großteil dieses Beitrags. Gleich nach Ankunft folgt der Abschied. Denn ich habe nur Handgepäck und kann direkt weiter zum Zug gehen. Zurück in Würzburg laufe ich die knapp 5 km zu Fuß nach Höchberg, um das lange Sitzen aus den Beinen zu bekommen.

Wirklich zu Ende ist die Reise aber erst mit dem schönen Moment am nächsten Morgen, als ich Leni nach 13 Tagen wieder sehe. Ich war mir unsicher, ob sie mich gleich wieder erkennt, aber es hat geklappt 🙂

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