Berge und Meer in Slowenien
Am Donnerstag, den 5. August geht es los mit dem „Urlaubs-Marathon“, der bis zum 28. August dauern (und tatsächlich recht anstrengend) wird. Die ersten beiden Stationen sind Bled und Izola in Slowenien – es ist meine erste Reise in das Land. Drei Tage bin ich allein und dann mit meinen Eltern und meiner Schwester gemeinsam unterwegs. Danach geht es kurz zurück nach Würzburg (Pflanzen gießen und umpacken) und gleich am nächsten Tag mit Michaela für 10 Tage in die Schweizer Berge.
1.-6. Tag: Bled und die Berge
Mit dem Zug geht es um 4 Uhr morgens auf die Reise ins slowenische Bled. Die Fahrt nutze ich wie immer zur Arbeit am Notebook. Schon am Nachmittag komme ich an und gehe entlang des Bleder Sees zu meiner Unterkunft für die ersten beiden Nächte. Dort angekommen quatsche ich beim Checkin etwa eine Stunde mit der Besitzerin des Hauses, die mir dabei reichlich türkischen Kaffee serviert. Damit verfliegt auch die Müdigkeit und ich beschließe, noch eine Runde um den See zu joggen. Doch statt flach an der Promenade entlang laufe ich überwiegend auf Trails, um die drei Hügel rund um den See für eine möglichst gute Aussicht zu erkunden – was auch gelingt!
Am nächsten Tag schlafe ich erstmal aus. Ein Blick aus dem Fenster zeigt dann eindeutig gutes Wetter an, sodass gleich eine große Runde geplant wird: Von Bled aus über die Vintgar-Klamm nach Moste und von dort aus hinauf zum Hochstuhl (Stol), der die Grenze zu Österreich markiert.
Oben habe ich herrliche Aussicht auf beide Seiten der Karawanken. Es führt auch ein Trail auf dem Gipfelgrat entlang, doch dafür reicht heute die Zeit leider nicht.
Ich laufe auf anderer Route wieder hinunter nach Moste und über Breg zurück nach Bled. Das reicht für heute, ich bin platt! Denn in den letzten Monaten habe ich kaum Höhenmeter trainiert, und so viel auf einmal wird sich in den nächsten Tagen als ordentlicher Muskelkater bemerkbar machen…
Am nächsten Tag ist aber ohnehin erstmal Ruhe angesagt. Ich checke in der Unterkunft aus und verbringe den Tag bei der Arbeit am Notebook in einem schönen Cafe, bis am frühen Abend meine Eltern und meine Schwester ankommen. Erst am nächsten Tag spüre ich den Muskelkater am stärksten, als wir gemeinsam eine lockere Runde um den See wandern.
Zur Regeneration schwimme ich eine Runde zur Insel und zurück. Das war sehr angenehm, da unter Wasser eine Leitschnur gezogen ist, die meinen typischen Zickzack-Kurs verhindert.
Abends fahren wir noch hoch zur Burg, um ein paar Fotos zu schießen. Ab 19 Uhr ist der Außenbereich dafür frei zugänglich.
Am fünften Tag fahren wir gemeinsam zum Bohinj See und nehmen die Seilbahn hoch zum Aussichtspunkt Vogel.
Die anderen hatten sowieso keine Lust, hinauf zu wandern, und ehrlich gesagt sind meine Beine auch heute noch nicht bereit für weitere Höhenmeter. Dafür lege ich aber einen kurzen Ritt auf dem Wildschwein ein:
Für meine geplante Königsetappe muss also der letzte Tag herhalten, und ich habe Glück: Genau heute ist auch das beste Wetter mit praktisch wolkenlosem Himmel!
Früh am Morgen fahren wir zusammen mit dem Auto los und halten kurz für ein paar Fotos am schönen Jasna-See.
Danach lasse ich mich in Trenta absetzen. Die anderen drei fahren weiter mit dem Auto um das gesamte Triglav-Massiv herum zurück nach Bled. Und ich habe mir in den Kopf gesetzt, direkt hindurch – über den höchsten Berg von Slowenien, den Triglav – bis zurück nach Bled zu wandern bzw. zu joggen. Es wird eine schöne, aber anspruchsvolle Tour.
Nach oben läuft es ziemlich gut. Ab dem Klettersteig ziehe ich zur Sicherheit meinen Fahrradhelm auf.
Bis ganz oben habe ich rund 2200 Höhenmeter absolviert und genieße eine mega Aussicht in alle Richtungen, einfach fantastisch!
Auf der anderen Seite gehe ich zunächst den deutlich stärker von Touristen frequentierten Klettersteig bis zur oberen Berghütte.
An der Hütte pausiere ich kurz und fülle die Wasservorräte auf. Dann geht es den technisch schwierigeren Trail hinunter in Richtung der Hütte bei Aljazev Dom. Zum Teil ist der „Weg“ hier in schlechtem Zustand, sodass der Abstieg nicht unterschätzen ist und dauerhafte Konzentration erfordert. Wer nicht gut drauf ist, sollte die Tour lieber auf 2 Tage aufteilen und oben auf der Hütte schlafen.
An der unteren Hütte gönne ich mir ein alkoholfreies Hefe und fühle mich danach wieder ziemlich gut. Nun geht es auf die rund 30 km lange, aber weitgehend flache Schlussetappe bis nach Bled. Unterwegs muss ich noch zwei kurze Stopps einlegen. Das erste Mal gibt es eine komplette Tube der großen Trail Butter, das zweite Mal eine Flasche Wasser im kleinen Ort Radovna. Die letzte halbe Stunde laufe ich in der Dunkelheit, was mich aber nicht daran hindert, den gefassten Plan erfolgreich zu beenden. Als ich endlich in unserer Unterkunft ankomme, steht dafür das fertige Abendessen schon auf dem Tisch. Geschafft!
7.-12. Tag: Izola und das Meer
Heute geht es zu viert im Auto weiter. Wir halten kurz in Radovljica für Kaffee und Kremsnita, eine süße Spezialität aus der Region Bled, die wir schon in den Tagen zuvor ziemlich lecker fanden. Außerdem kaufe ich mir hier meinen für jede Reise obligatorischen Kühlschrankmagneten, diesmal mit einem für die Region passenden Bienenmotiv.
Den zweiten Stopp machen wir in der Hauptstadt Ljubljana. Jetzt spüre ich, dass mir die Tour von gestern ordentlich in den Knochen steckt. Es ist heiß und die Beine sind schwer wie Blei, als wir durch die Stadt und hinauf zur Festung schlendern. Nach dem Rundgang fahren wir weiter nach Izola, checken ein und lassen uns zum Empfang gleich ordentlich von den hungrigen Mücken stechen. Dann geht es noch kurz an den Strand, um ins Meer zu springen. Allerdings hat das Wasser die Temperatur einer Badewanne, sodass es kaum Abkühlung bringt. Und noch dazu ist hier alles mit Touristen überfüllt…
Am nächsten Tag lege ich eine Erholungspause ein und bleibe im Apartment. Hier gibt es eine Klimaanlage, sodass ich gut am Notebook arbeiten kann. Zwischendurch geht es in die nahegelegene Eisdiele, in der ich in den kommenden Tagen einige Sorten durchprobieren werde.
Tags darauf fahren wir gemeinsam nach Piran, einem kleinen Städtchen an der Küste, und machen dort einen Rundgang.
Auch heute ist es wieder extrem heiß und schwül. Trotzdem laufe ich wie geplant den Trail an der Küste entlang zurück nach Izola. Es sind nur etwas mehr als 10 km, aber ich brauche trotzdem den gesamten Wasservorrat von knapp zwei Litern. Klatschnass komme ich an der Unterkunft an. Unglaublich, wie anstrengend so eine kurze Strecke sein kann!
Und am nächsten Tag ist es nicht besser. Trotzdem leihe ich mir ein (ziemlich klappriges) Rad und fahre eine große Runde von knapp 100 km durchs hügelige Hinterland. Natürlich mit mehreren Stopps für Wasser und Salz. Ich nehme mir vor, in Zukunft nicht mehr mitten im Hochsommer in den Süden ans Meer zu fahren. Eigentlich hatte ich das schon vor 2 Jahren auf Sizilien beschlossen, aber inzwischen wieder vergessen.
Doch insgesamt lohnt sich die Mühe, denn ich sehe viel von der Landschaft, die den meisten Touristen verborgen bleibt. Unterwegs schaue ich auch zur Grenze nach Kroatien, wo ein großer Stau ist, und dann auf der anderen Seite zur italienischen Grenze, an der es überhaupt keine Kontrollen gibt.
Tag 10 in Slowenien nutze ich nach der gestrigen Tour wieder als Arbeitstag am Notebook mit Kaffee- und Eispause in der Stadt. Am Abend ist es dann etwas kühler, sodass noch ein kleiner „Tempolauf“ möglich ist.
Den letzten vollen Tag nutzen wir zum Baden am Strand nahe Ankaran, nicht weit von der italienischen Grenze. Hier weht eine leichte Brise und es ist ganz angenehm. Ich schwimme nochmal eine größere Runde und jogge dann abends die knapp 18 flachen Kilometer zurück zur Unterkunft.
13. Tag: Rückreise über Passau
Heute steht die Abreise an. Alles läuft problemlos, keiner fragt nach dem Coronatest (war ja klar), und am späten Nachmittag sind wir in Passau. Da ich noch nie in der Stadt war, mache ich gleich noch den Abstecher zum Aussichtspunkt an der Veste Oberhaus mit und nehme dann den späten Zug nach Würzburg.
Spät am Abend komme ich zu Hause an. Gerade noch rechtzeitig, um meine Balkonpflanzen mit einer Sintflut-Dosis an Wasser vor dem nahen Dürretod zu retten.
Und am nächsten Vormittag geht es schon weiter. Hier der Link zum zweiten Teil des Urlaubs in den Schweizer Bergen.