Kurzer Trainingsausflug nach Lanzarote
Arbeit, Baby, Umzug – diesen Winter ist nur ein kurzer Trainingsausflug auf die Kanaren drin. Da ich Lanzarote gut kenne, ist es die einfachste Wahl. Ich laufe testweise beim Halbmarathon mit, fahre den größten Teil der Insel mit dem Rennrad ab und bessere mein Spanisch etwas auf. Zufällig ist auch ein guter Freund zur gleichen Zeit hier.
1. Tag: Anreise und Startunterlagen holen
Schon am Vortag fahre ich nach Hamburg, um einen Freund zu besuchen, der fast zur gleichen Zeit wie wir Nachwuchs bekommen hat. Gegen Abend dann noch eine kurze Laufrunde im Schneegestöber um den Flughafen – in kurzer Hose und T-Shirt, da ich ja für den Süden gepackt habe. Und zwar diesmal Minimalgepäck: Ich habe nur einen Rucksack dabei.
Beim Flug überrascht mich, dass fast niemand eine Maske trägt, obwohl alle Plätze besetzt sind. Ich behalte die Maske hier sogar freiwillig auf. Am frühen Nachmittag dann die Ankunft auf Lanzarote. Ich nehme den Bus nach Arrecife und checke ins Hotel ein. Nach einem kurzen Powernap geht es mit dem Bus zur Costa Teguise, um die Startunterlagen für morgen abzuholen.
2. Tag: Testlauf beim Halbmarathon
Im überfüllten Bus fahre ich zum Start in Puerto del Carmen. Den Großteil der Strecke geht es die Küste entlang. Ich fühle mich aber nicht besonders gut und spüre auch, dass die Achillessehne noch zwickt. Nach etwa 10 km fängt es an zu regnen, aber die Luft ist zum Glück warm. Nach einer Massage im Ziel und der Verpflegung dort ist der Lauf für mich bereits abgehakt.
Für den Rückweg zum Hotel nehme ich den Bus. Und der ist wieder komplett voll, auch alle Stehplätze. Ich spreche kurz mit einer von drei Einheimischen, die mit dem Bus zur Arbeit fahren. Sie sind sauer auf die vielen Touristen bzw. das schlechte Bussystem auf der Insel. Ich persönlich habe den Eindruck, dass es hier sehr viele britische Touristen gibt, die quasi die ganze Insel überrennen.
Am Nachmittag leihe ich mir ein Rennrad für die nächsten beiden Tage aus, um wenigstens noch etwas Grundlagentraining abzuspulen, wenn es schon mit dem Laufen nicht klappt.
3. Tag: Inselrundfahrt
Auch heute morgen regnet es. Doch das ist mir egal, ich fahre einfach mal los. Nach knapp 2 Stunden werden die Straßen langsam trocken. Das Wetter wird im Tagesverlauf immer besser, sodass ich die geplante Runde erweitere.
Zunächst geht es von Arrecife über Femes nach El Golfo, meinem Lieblingsort auf der Insel, für eine ausgedehnte Kaffeepause.
Dann weiter mit Rückenwind durch die Feuerberge im Timanfaya Nationalpark nach La Santa und Caleta de Famara. Spätestens dort hätte ich mich rückblickend mit Sonnencreme einschmieren müssen…
Im Gegenwind geht es hoch nach Teguise für eine zweite Kaffeepause und weiter nach Haria. Von dort dann runter an die Küste nach Arrieta.
Und schließlich direkt gegen den Wind zurück nach Arrecife, gerade noch rechtzeitig vor der Dunkelheit. Insgesamt waren es 153 km, die sich trotz fehlendem Radtraining ganz gut angefühlt haben. Aber der Sonnenbrand an den Armen war wieder mal ein klassischer und überflüssiger Anfängerfehler.
4. Tag: Radrunde mit André
Nachts hat es wieder geregnet und es steht noch Wasser auf den Straßen. Ich fahre nach Puerto del Carmen und treffe mich mit André für eine gemeinsame Radrunde. Was für ein Zufall, dass er gerade hier Urlaub macht.
Allerdings gibt es ein kleines Problem: Scheinbar liegt ein Pannen-Fluch auf seinem Rennrad. Schon zwei Tage zuvor hatte er zwei Platten. Und auch heute trifft es ihn gleich doppelt: Kurz nach dem Losfahren am Vorderrad und dann später bei unserer Kaffeepause in Teguise. Aber vielleicht ist es gerade deshalb später eine Geschichte, an die man sich erinnert und über die wir lachen können.
Abends bestelle ich im Restaurant noch die typisch kanarischen „Papas Arrugatas“ als Beilage. Das sind speziell zubereitete, kleine Kartoffeln, von denen ich erst letzte Woche im Spanischkurs gehört hatte.
5. Tag: Laufrunde und Abreise
Ich stehe schon vor dem Wecker auf und gehe eine Runde joggen, inklusive einem sehr angenehmen Sprung ins Meer. Als ich zurück komme, stelle ich fest, dass ich heute morgen den Wecker nicht abgestellt hatte und das Handy nun schon seit einer Stunde laut klingelt. Das ist mir ja noch nie passiert. Sorry lieber Zimmernachbarn!
Auf dem Handy sehe ich eine Nachricht von André: Sein Hinterrad ist schon wieder platt! Unglaublich…
Nach dem Frühstück geht es zum Flughafen, etwas verspätet zurück nach Hamburg und dann mit dem Nachtzug nach Würzburg.