Urlaub und Lauftraining in Israel
Sportler sind Verrückte. Genau nach diesem Motto wurde der „Urlaub“ in Israel im Februar 2018 zum halben Lauf-Trainingslager umfunktioniert: Jogging an 13 von 15 Reisetagen, ein Marathon und insgesamt fast 220 Laufkilometer. Auch der Rest der Rundreise war nicht gerade langweilig und vollgepackt mit jeder Menge Erlebnissen, verteilt über das ganze Land. Ich fahre diesmal mit meinen Eltern und meiner Schwester und hoffe, dass wir uns zwei Wochen lang gut vertragen 🙂
1. Tag: Flug nach Ovda (Eilat)
Die Reise beginnt diesmal nicht in Würzburg, sondern in Auerswalde. Zwei Tage zuvor feiern wir noch in den Geburtstag von Opa rein, der 83 Jahre alt wird. Glückwunsch! In der nächsten Nacht geht es nach rund 1,5 Stunden Schlaf gegen 01:30 Uhr mit dem Auto los Richtung Berlin. Dort kommen wir um 03:30 Uhr am Parkplatz in Schönefeld an, stellen das Auto ab und nehmen den Transfer zum Flughafen. Weiter geht es durch eine doppelte Sicherheitskontrolle fürs Handgepäck und dann ab in den Flieger. Der Mann neben mir ist offensichtlich ziemlich erkältet und ich gebe mein bestes, mich abzuschirmen (was auch gelingt, denn ich bleibe die nächsten Tage gesund).
Die Einreise nach Israel ist erstaunlich entspannt. Wir werden mehr oder weniger durchgewunken, das hatte ich mir schwieriger vorgestellt. Mit dem Transferbus fahren wir rund eine Stunde nach Eilat und holen dort den Mietwagen bei Europcar ab. Leider liegt die Station etwas außerhalb, sodass wir mit unseren langen Jeans gleich mal ins Schwitzen geraten bei rund 25 Grad. Dann geht’s erstmal ins Hotel zum Checkin, bevor wir nochmal in die Stadt fahren, um Bargeld zu holen und eine lokale SIM-Karte zu kaufen. Die geplante Joggingrunde lasse ich wegen Kopfschmerzen ausfallen. Fix und fertig geht es schon zeitig direkt ab ins Bett.
2. Tag: Schnorcheln und Red Canyon
Wie jeden Tag in diesem Urlaub stehe ich zeitig auf, zwischen 5:30 und 6 Uhr. Heute arbeite ich erst eine Stunde am Notebook und drehe dann meine Joggingrunde. Anschließend geht es zum Frühstück, das wirklich herausragend ist und zum Vollstopfen einlädt. Am späten Vormittag fahren wir zum Schnorcheln an den Strand des Roten Meers kurz vor der ägyptischen Grenze, wo direkt am Ufer im flachen Wasser unzählige bunte Fische zu sehen sind.
Nachmittags schauen wir uns noch die Berge und Hügel des Rad Canyon an und sehen dabei den angrenzenden, unüberwindbaren Stacheldrahtzaun an der Grenze zu Ägypten aus nächster Nähe. Beim Versuch, ihn zu fotografieren, werde ich direkt von einer vorbeifahrenden Militärstreife vertrieben. Den restlichen Tag verbringen wir in Eilat an der Strandpromenade und beim Einkaufen im Supermarkt. Abends steht nochmal Arbeit am Notebook an, wofür mir das Datenpaket unserer SIM-Karte gelegen kommt (die Internetverbindung im Hotel ist leider extrem langsam).
3. Tag: Fahrt nach Jerusalem
Morgendliche Joggingrunde durch die Hügel um Eilat, Frühstück, Checkout. Heute steht eine lange Fahrt durch die Negev-Wüste an, bevor wir am unteren Abschnitt des Toten Meers ankommen. Dort halten wir in Ein Bokek zum Baden. Es ist der perfekte Ort, sich ganz entspannt auf dem Wasser treiben zu lassen, denn hier gibt es wunderschön angelegte (künstliche) Sandstrände statt der sonst schroffen, steinigen Küste. Etwas weiter oben halten wir nochmal am „echten“ Toten Meer und laufen hinunter zum Wasser. Dort zeigt meine Uhr via GPS eine Höhe von -434 Meter an. Wir sind am tiefstgelegenen Ort der Erde, der nicht von Wasser bedeckt ist.
Dann fahren wir weiter, jetzt deutlich bergauf nach Jerusalem. Vor der Stadt sind links und rechts die Hütten der Beduinen zu sehen. Danach beginnen der Trubel, das Hupen und der Stau. Dennoch kommen wir ganz gut durch und navigieren zum jüdischen Viertel. Dort checken wir in unser Bed & Breakfast für die nächsten 4 Nächte ein und gehen abends noch eine Runde über den lebhaften Mahane Yehuda Market.
4. Tag: Geführte Tour durch Jerusalem
Erste Joggingrunde in Jerusalem durch den Sacher Park und vorbei an der Uni. Nach dem Frühstück beginnt unsere Ganztages-Sightseeing-Tour, die wir schon von zu Hause gebucht hatten. Mit einem Minibus und zusammen mit einigen anderen geht es Stück für Stück durch die Stadt, zwischendurch in der Altstadt auch länger zu Fuß. Wir fahren auf den Ölberg (super Aussicht auf die Stadt), sehen das Grab Davids und den Berg Zion, die Klagemauer, das arabische Viertel und die Grabeskirche.
Am Nachmittag fahren wir den Umweg über den Highway um Bethlehem zum Holocaust-Denkmal Yad Vashem, das jedem Israeli ein Begriff ist und an die wahnsinnigen Gräueltaten der Vergangenheit erinnert. Mit dem Bus geht es zurück zur Unterkunft. Wir haben noch etwas Zeit, Pläne für die nächsten Tage zu schmieden und einen kleinen Spaziergang einzulegen.
5. Tag: Masada
Der Start in den Tag ist inzwischen Routine: Zeitig raus, Joggingrunde (diesmal zum Gazelle Valley Park und durch die Innenstadt) und ab zum Frühstück. Heute verursacht der Toaster immer mal wieder Stromausfall wegen irgendeines Kurzschlusses. Scheinbar ist das nichts Ungewöhnliches, da es uns das gleiche später auch in Tel Aviv wieder passiert.
Vormittags brechen wir nach Masada auf. Die Festung ist ein historischer Ort des früheren Eroberungszugs der Römer. Ich entschließe mich, vom Fuß des Berges den Snake Path Trail hinaufzurennen, was sich als gutes Treppen-Workout herausstellt. Oben verbringen wir viel Zeit mit einem ausgedehnten Rundgang und treffen zufällig Monika, Christina und zwei andere Gäste aus der Slowakei, die wir aus unserer Unterkunft in Jerusalem kennen.
Nach der Besichtigung von Masada haben wir noch etwas Zeit und entscheiden uns, erneut in Ein Bokek zu baden, da es dort einfach genial war. Auf dem Rückweg nehmen wir die Straße über Arad und dann im Dunkeln durch das palästinensische Gebiet der West Bank, was uns mit dem israelischen Kennzeichen unseres Mietwagens durchaus etwas ungewiss erscheint, nachdem wir Geschichten von angeblichen Steinewerfern gehört hatten. Aber wir kommen ohne Probleme durch.
In Jerusalem werden wir dann aber wirklich überrascht: Alle (!) Geschäfte im jüdischen Viertel sind wegen des Sabbat geschlossen. Außer einem gelegentlichen Taxi ist kein Auto, kein Bus und keine Bahn unterwegs und wir müssen den Abend mit unserem Restproviant überstehen. Ich nutze die „gewonnene Zeit“ und spiele ein paar Runden Rommé und Dobble mit den Slowaken.
6. Tag: Arbeit am Notebook
Heute ist es kalt, windig und regnerisch. Das spüre ich schon bei der morgendlichen Joggingrunde, diesmal durch das jüdische und muslimische Viertel. Ein guter Tag zum Arbeiten also.
Nach dem Frühstück fahre ich die anderen zum Damaskustor (sie möchten ein Bustour nach Bethlehem machen), da in unserem Viertel nach wie vor Sabbat ist und alle Räder stillstehen. Auf dem Rückweg biege ich aus Versehen falsch ab und stehe plötzlich im orthodoxen jüdischen Viertel, wo das Autofahren am Sabbat strengstens verboten ist. Erst starren mich die unzähligen schwarz gekleideten Menschen mit ihren Zylindern an, dann beginnen sie zu pfeifen und zu rufen. Ich habe Glück und schaffe es, langsam um die Leute herum wieder aus dem Viertel herauszufahren, ohne in dieser gefühlt ziemlich brenzligen Situation eine Scheibe eingeworfen zu bekommen. Klar, ich war selbst Schuld, aber diese Reaktion auf einen offensichtlich nur fehlgeleiteten Touristen erschien mir dann doch etwas extrem.
Zurück in der Unterkunft verbringe ich den Tag bis abends am Notebook. Zwischendurch habe ich zwei interessante Gespräche mit anderen Gästen, einen jüdischen Ehepaar aus New Jersey und zwei Russen aus Moskau.
7. Tag: Fahrt nach Nazareth
Wie schnell die Zeit vergeht. Morgens eine Runde um die Altstadt, dann Frühstück und Checkout. Wir fahren hinunter zum Jordan, der die Grenze zu Jordanien darstellt und besuchen dort die Taufstelle von Jesus. Anschließend fahren wir durch Jericho, die älteste Stadt der Welt (datiert auf 9000 vor Christus). Die Stadt ist heute Palästinensergebiet, aber auch hier können wir problemlos durchfahren.
Dann geht es weiter nach Norden zum See Genezareth, wo wir an einer Taufstelle mit dem Namen Yardenit halten. Hier sind viele Leute, die sich in einer Zeremonie taufen lassen. Weiter oben am See halten wir noch in Tabgha, wo wir die Vermehrungskirche (Brot und Fisch) der biblischen Geschichte anschauen und kurz zum Ufer des Sees gehen.
Mit dem Sonnenuntergang fahren wir über Tiberias in das arabisch dominierte Nazareth, wo wieder jede Menge Verkehr herrscht. Ohne Google Maps hätten wir unser Bed & Breakfast wohl nie gefunden, so verwinkelt ist der Anfahrtsweg. Die Unterkunft ist dafür diesmal top modern und es gibt sogar einen netten Haushund. Den Abend nutzen wir noch für einen kurzen Spaziergang durch die Stadt.
8. Tag: Nazareth und Caesarea
Meine erste Joggingrunde in Nazareth. Ich stelle fest, dass Laufen hier wohl nicht gerade im Trend ist. Die Hälfte der Zeit muss ich auf der Straße rennen, weil entweder kein Gehweg da ist oder er komplett zugeparkt wurde. Dennoch ist die Runde gut, um etwas Orientierung in der Stadt zu finden.
Nach dem Frühstück erkunden wir die Sehenswürdigkeiten zu Fuß: Ankündigungskirche, St. Joseph Kirche und eine Synagoge. Entlang des sogenannten „Jesus Trail“ geht es dann die Treppen hinauf bis zu einem schönen Aussichtspunkt.
Für die zweite Tageshälfte ist ein Ausflug zu den Ruinen von Caesarea geplant. Wir kämpfen uns durch die zugestauten Straßen Nazareths, bevor es dann endlich schneller vorangeht. Caesarea ist die alte Hauptstadt der Römer in dieser Region und liegt an der Mittelmeerküste. Heutzutage ist die Gegend ein exklusives Wohngebiet für Reiche, Politiker und Promis, darunter auch Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Ich treffe hier jemanden zum Interview für meine Arbeit, was ich schon vor dem Urlaub vereinbart hatte. Dann schauen wir uns noch die Ruinen an und genießen den Sonnenuntergang.
9. Tag: Golanhöhen
Wieder beginnt mein Tag mit Laufen, diesmal nach Norden raus entlang der Hauptstraße. Im kleinen Ort El-Bir E-Shimali möchte ich nach Westen abbiegen, um später von Nordwesten wieder nach Nazareth reinzukommen. Doch das wird nichts, denn die Gegend hier zwischendrin ist sehr ungemütlich. Ich komme an einer Müllkippe vorbei, wo mich ein großer, aggressiver Hund „willkommen heißt“. Da dort auch weitere Hunde frei herumlaufen, erscheint mir diese Route zu riskant. Also drehe ich um und laufe fast den gleichen Weg wieder zurück.
Nach dem Frühstück ist der ungemütliche Start in den Tag vergessen. Wir brechen auf Richtung Nordosten des Landes. Dort liegen die Golanhöhen im Eck der Grenze zu Syrien und Libanon. Wir fahren bis zum großen Parkplatz am Skigebiet hinauf und nehmen dann den Lift, der uns auf knapp über 2000 Meter transportiert. Hier oben liegt genug Schnee, dass die Kinder Schlitten fahren können. Ringsum ist alles Militärgelände, was an die nahe Grenze erinnert, aber den Besuchern merkt man das überhaupt nicht an.
Wir fahren weiter nach Süden zum Mount Bental. Von dort aus können wir nach Syrien schauen und mit dem Kameraobjektiv eine der dortigen Städte heranzoomen, die verlassen wirkt. Zwischen hier und dort zieht sich ein breiter Grenzstreifen mit unüberwindbarem Zaun und Stacheldraht. Es ist schon verrückt, dass jemand dort drüben, nur wenige Kilometer von uns entfernt, leichter nach Deutschland flüchten kann als das kurze Stück nach Israel zu kommen. Unten im Tal sehen wir mit dem Objektiv auch einen alten, kaputten Panzer, der wohl noch aus früherer Kriegszeit hier steht.
Auf dem Rückweg fahren wir (über unzählige Speed Bumps) noch kurz zum Berg Tavor. Leider verpassen wir hier den Sonnenuntergang knapp. Über eine unbeleuchtete Buckelpiste, wo wir ein ordentliches Schlagloch erwischen fahren wir dann wieder nach Nazareth.
10. Tag: Fahrt nach Tel Aviv
Heute Morgen kein Jogging. Ein Ruhetag tut mal gut, und hier in Nazareth macht das Laufen einfach keinen Spaß. Dafür arbeite ich etwas am Notebook, bevor wir auschecken und Richtung Nordwesten abfahren. Dort liegt an der Mittelmeerküste Akkon, deren historische Altstadt wir uns bei schönstem Sonnenschein anschauen. Bei der Anfahrt sehen wir aus nächster Nähe ein kurioses Ereignis: Der Transporter vor uns übersieht die Höhenangabe für die kommende Brücke und knallt mit dem Dach gegen den oberen Begrenzer. Das kennt man sonst nur aus Videos auf YouTube. Dann setzt er zurück, dreht um und fährt einfach weiter – scheinbar keine große Sache hier.
Wir fahren weiter nach Süden bis Haifa, wo wir uns die Baha’i Gardens anschauen, die leider nur zum Teil geöffnet sind. Von ganz oben haben wir aber zumindest einen schönen Ausblick über die Stadt. Währenddessen bekommen wir die Nachricht, dass unser Apartment in Tel Aviv storniert wurde. Auf der Weiterfahrt nach Tel Aviv müssen wir also eine neue Unterkunft buchen, was zum Glück problemlos klappt. Unser Internet-Datenpaket hat sich nun schon mehrfach bezahlt gemacht auf dieser Reise.
Bei der Ankunft in Tel Aviv wird es wieder turbulent. Viel Verkehr, Suche der Unterkunft und vor allem das Parkplatzproblem. Letztlich finden wir einen Stellplatz von heute (Mittwochabend) bis Samstag früh für happige 240 Schekel (rund 55 Euro). Wir machen noch einen Stadtrundgang und kaufen in drei verschiedenen Supermärkten ein. Notiz fürs nächste Mal: Gleich zum arabischen Supermarkt gehen, der ist mit Abstand der billigste. Abends fühle ich mich überwältigt von der großen Stadt, reisemüde und genervt von den vielen Kleinigkeiten, die heute mentale Energie gekostet haben.
11. Tag: Startunterlagen
Neuer Tag, neues Glück. Erstmal etwas Arbeit am Notebook. Dann gehen wir kurz zum Strand, wo allerdings das Schwimmen verboten ist, da im „Winter“ kein Life Guard am Start ist. Später hole ich meine Startunterlagen für den Marathon ab und gehe dann eine lockere Runde entlang der Strandpromenade laufen.
Am Nachmittag treffe ich mich mit einem Finance-Professor der Uni Tel Aviv, um ein Interview zu führen. Wie so oft auf meinen Reisen bringt auch dieses Treffen interessante Erkenntnisse und einen guten persönlichen Kontakt, was meine Arbeit sehr bereichert und nebenbei auch noch Spaß macht.
12. Tag: Tel Aviv Marathon
Zeitig raus und Abmarsch zum Marathon. Da ich sowieso eher locker laufen möchte, entscheide ich mich, kurzerhand die 4 km bis zum Start zu joggen. Im Startblock steht neben mir ein Typ, der den Marathon tatsächlich barfuß laufen möchte. Ich quatsche kurz mit ihm und wünsche ihm viel Erfolg. Dann geht es los, anfangs etwas zu schnell, aber dann finde ich einen moderaten Rhythmus bis ins Ziel. Dort treffe ich auch den Barfußläufer wieder – er hat es gut überstanden, Respekt! Ich habe etwas Anlaufschwierigkeiten, nach dem Finish und der längeren Pause nochmal bis zur Unterkunft zu joggen, aber auch das klappt noch halbwegs.
Insgesamt war mein Lauf 50 km heute. Aber dank des moderaten Tempos fühle ich mich trotzdem noch gut. Zurück im Apartment trinke ich einen Liter Schokomilch und lege mich eine halbe Stunde zum Regenerieren aufs Ohr. Nachmittags geht’s dann noch kurz für eine Runde lockeres Schwimmen zum Frishman Beach. Das Wasser ist recht kühl, sodass ich wenigstens einmal auf dieser Reise den Neo zum Einsatz bringe, den ich (fast) sinnlos mitgeschleppt habe. Abends dann zeitig ins Bett – ein bisschen müde hat mich der Lauf also doch gemacht.
13. Tag: Fahrt nach Eilat
Nach erholsamen 8 Stunden Schlaf teste ich gleich morgens, wie gut mein Körper die 50 km verdaut hat. Ich laufe rund 15 km locker Richtung Uni und durch den Hayarkon Park, was problemlos klappt. Die Form scheint also zu stimmen.
Dann checken wir aus und verlassen Tel Aviv in Richtung Süden. Wir fahren knapp am Gaza-Streifen vorbei und halten kurz in Be’er Sheva sowie weiter unten am Ein Avdat Nationalpark. Das wirkliche Highlight des Tages ist aber der größte Erosionskrater der Welt bei Mitzpe Ramon, wo wir am Camel Mount den Sonnenuntergang bestaunen.
Im Dunkeln geht es dann den Rest des Weges bis nach Eilat, wo unsere Rundreise begonnen hatte. Hier fällt uns der viele Dreck auf den Straßen auf. Beim Checkin erfahren wir, dass es in der Nacht zuvor ein heftiges Unwetter mit Überschwemmungen gab, was den ganzen Schlamm heruntergespült hat.
14. Tag: Ausruhen und Auto abgeben
Das Hotel ist das gleiche wie an unseren ersten beiden Tagen, sodass wir uns sofort zurechtfinden. Morgens drehe ich wie immer eine Joggingrunde, heute zur ägyptischen Grenze. Leider ist diesmal das grandiose Frühstück nicht dabei, aber ich kaufe es extra zu, um mich nochmal richtig „vollzufressen“. Dann genießen wir nochmal das schöne warme Wetter an diesem letzten Urlaubstag am Pool und beim Schnorcheln, während es zu Hause in Deutschland locker 30 Grad kälter ist. Nachmittags muss ich noch ein paar Sachen am Notebook arbeiten. Dann geben wir das Auto ab und nehmen ein Taxi zurück zum Hotel. Mein Bargeld ist bis auf 3 Schekel komplett ausgegeben, perfekt getimt diesmal. Dann heißt es Koffer packen.
15. Tag: Heimreise nach Würzburg
Letzte Joggingrunde. Checkout. Wir stehen pünktlich 7:45 Uhr vor dem Hotel für den Transfer, der dann aber viel zu spät kommt (9 Uhr) und in Eilat auch noch ewig weitere Leute einsammelt. Wir hatten den Transfer über Ryanair gebucht, wovon ich hier aber nur abraten kann. Etwa eine Stunde vor Abflug treffen wir am Flughafen ein. Das ist viel zu spät, da sich wegen der doppelten und dreifachen Sicherheits-Checks, der Passkontrolle und der routinemäßigen Befragung eine längere Wartezeit anbahnt. Noch dazu wird der Rucksack meiner Schwester einer extra Sicherheitsprüfung unterzogen, sodass wir völlig entnervt sind, unseren Flug zu verpassen. Alles nur wegen des chaotischen Transfers. Zum Glück sind dadurch aber auch andere Fluggäste betroffen und das Gate bleibt länger offen.
Mit 30 Minuten Verspätung geht der Flieger dann los. Ich nutze die Zeit an Bord wie immer recht effektiv zum Arbeiten. Nach der Landung in Berlin treffe ich zufällig noch meinen Bruder mit Freundin im Zug von Schönefeld zum Ostbahnhof Berlin. Die beiden waren fast zeitgleich aus Paris gelandet. Dann geht es noch für einige Stunden mit dem Zug nach Würzburg, was ebenfalls nützliche Arbeitszeit ist.
In Würzburg holt mich dann Micha vom Bahnhof ab. Leider konnte sie diesmal mangels Urlaubstagen nicht mitreisen. Schon auf den wenigen Metern zum Auto wird mir klar, dass es wohl ein paar Tage dauern wird, mich an den Temperaturunterschied gegenüber den letzten 2 Wochen zu gewöhnen, denn es ist tatsächlich klirrend kalt.